Wie nachhaltig ist Uniqlo?
Der japanische Modekonzern (Fast Retailing) bietet günstige Basics an und positioniert sich als direkter Mitbewerber von Zara, H&M und Primark. Anders als diese Unternehmen zählt Uniqlo allerdings nicht als Fast-Fashion-Label. Das Unternehmen legt großen Wert auf ein soziales Engagement, leider lebt es diesen Ansatz nicht vollumfänglich entlang seiner Lieferkette. Ein FutureScore von 40 % ist ein solider Wert mit viel Luft nach oben. [v4]
Wo produziert Uniqlo?
- China, Vietnam, Dhaka, Indonesien und Indien.
- Eine unabhängige Kontrollinstanz gibt es nicht.
FutureScore: 1 von 5
Wie transparent ist die Lieferkette von Uniqlo?
- Uniqlo setzt auf langfristige Geschäftsbeziehungen. 82 % aller Zulieferer arbeiten seit über 30 Jahren mit dem Unternehmen zusammen.
Eine vollständige Liste der Supplier wird veröffentlicht (fastretailing.com). - Es gibt einen Code of Conduct, dessen Einhaltung seit 2004 regelmäßig überprüft wird. Mit Null-Toleranz-Verstößen geht das Unternehmen transparent um. So gab es 2023 sechs Fälle, wonach Konsequenzen gezogen wurden.
- Kinderarbeit ist einer der Null-Toleranz-Verstöße.
- Löhne: Gewerkschaften kritisieren ausbeuterische Praktiken von Uniqlo. (Beispiel: 2018 ging eine Fabrik in Jakarta deshalb bankrott. Sieben Jahre später kämpfen die 1000 Arbeiter*innen immer noch für eine Abfindung in Höhe von 5,5 Mio. Dollar – der Vorwurf geht in gleichem Maße an s.Oliver, die in derselben Fabrik produzieren ließen).
- Rückverfolgbarkeit: Es gibt kein Trackingsystem.
FutureScore: 2 von 4
Welche Materialien verwendet Uniqlo?
- Naturmaterialien: Baumwolle, Leinen (European Flax TM), Merinowolle. [0,5]
- Recycelte Naturmaterialien kommen noch nicht zum Einsatz.
- Siegel: Keine bekannt
- Recyceltes Polyester: Nicht alle Kleidungsstücke enthalten Polyester, aber die AIRISM-Kollektion besteht zum Teil aus 100 % recyceltem Polyester.[1]
- Plastikfrei: Nein, der überwiegende Teil der Kollektion besteht aus Mischgewebe. Vereinzelt gibt es aber Teile, die etwa aus 100 % Baumwolle bestehen.
- Vegan: Nein, Uniqlo hat zwar vegane Teile, aber das Kollektion ist nicht zu 100 % vegan.
FutureScore: 1,5 von 6
Ist Uniqlo Fast Fashion?
- Nein! Zwei Hauptkollektionen pro Jahr. Die Designs sind langlebig und meist einfarbig.
FutureScore: 2 von 2
Wie ökologisch produziert Uniqlo?
- Uniqlo meldet keine konkreten Zahlen zur Wassereinsparung. Zwar meldet das Unternehmen, dass beim Jeansfinish durch ein spezielles Verfahren (Blue Cycle) 99 % Wasser eingespart wurden. Das formulierte Ziel liegt bei 10 % bis Ende 2025. Das ist uns für einen Punkt zu wenig.
- Detox: Uniqlo verzichtet auf PFAS und ist Mitglied der ZDHC – die Zulieferer sind aber in Detox Live Map nicht einsehbar. Uniqlo ist auch im Higg-Index, einen Fortschrittsbericht wird hier nicht geführt. [1]
- CO₂-Einsparung: In den Filialen und Büros (Scope 1 und 2) sank der CO₂-Ausstoß seit 2018 um 45 %. Entlang der Lieferkette (Score 3) konnten immerhin 6 % eingespart werden. [1]
- Uniqlo hat eine klare Strategie zur Müllvermeidung. So wurde Einwegplastik bereits um 85 % reduziert. Aber es gibt keine Vision für Schnittabfälle und alle Maßnahmen beziehen sich eher auf Versand und Logistik. [0,5]
FutureScore: 4 von 9
Sind die Produkte von Uniqlo reparierbar und kreislauffähig?
- Mit Re:Uniqlo Studios kann man ab 5 € Kleidung und Accessoires reparieren oder upcyceln lassen.
- Die Kollektion besteht überwiegend aus Mischgewebe und ist damit nicht kreislauffähig.
FutureScore: 1 von 2
Engagiert sich Uniqlo ökologisch und sozial?
- Seit 2019 unterstützt Uniqlo charity:water
- Beim Bezahlen hat jeder Kunde die Möglichkeit, verschiedene Projekte direkt zu unterstützen. Zum Beispiel Save the childrens
- Uniqlo spendet außerdem Kleidung, zum Beispiel an Flüchtlinge.
- Über alle Spenden und Projekte berichtet Uniqlo immer am Jahresende auf seiner Webseite.
FutureScore: 0,5 von 1
Quellen: https://www.uniqlo.com/de/de/spl/sustainability
Wie wir unseren FutureScore ermitteln, kannst Du hier im Detail nachlesen.