Zum Inhalt springen

BCI

  • oliver.schrage 

Die Better Cotton Initiative ist ein Interessenbündnis, das sich für nachhaltigere Baumwolle einsetzt. Wir vertrauen diesem Label nicht.
Die Standards sind unserer Meinung nach zu gering und werden auch nicht konsequent überwacht. Es stehen schwere Vorwürfe im Raum, von umetikettierte Herkunftsnachweise und Kinderarbeit. Wir schließen uns dem Urteil von Siegelklarheit an, die eine abschließende Bewertung nicht vornehmen kann und sehen die Konzentration auf BCI Baumwolle kritisch.

Siegelklarheit bewertet BCI Baumwolle zwar mittlerweile als GUTE WAHL. Wir schließen uns dieser Bewertung nicht an! Hier haben wir kritische Artikel zusammengefasst.

Ist BC Baumwolle wirklich besser? (erschienen am 11.04.2024 auf cosh.eco)

  • Betrug und Abholzung: Die Untersuchung von Earthsight deckte auf, dass BCI-zertifizierte Baumwolle aus illegal gerodeten Flächen in Brasilien stammt. Es gibt kein Verbot für den Anbau von BCI-Baumwolle auf solchen Flächen, und es wird nicht überprüft, ob die Flächen zuvor illegal gerodet wurden.
  • Beteiligung von Zara und H&M: Beide Marken (Zara von Inditex und H&M) beziehen BCI-Baumwolle und stehen damit in Verbindung mit der Abholzung. Viele weitere Fast-Fashion-Marken wie C&A, Carhartt und Scotch & Soda nutzen ebenfalls BCI-Baumwolle.
  • Kritik an BCI: Das BCI-Siegel gilt zwar als Symbol für nachhaltigere Baumwollproduktion, doch die Untersuchung zeigt, dass es keine ausreichenden Kontrollen oder politischen Maßnahmen gibt, um Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen in der Lieferkette zu verhindern.
  • Forderung nach Transparenz: H&M und Inditex (Zara) verfügen laut Artikel nicht über die notwendigen Instrumente, um die Mängel von BCI auszugleichen. Sie könnten jedoch in transparente und umweltfreundlichere Lieferketten investieren.

Zusammengefasst: Der Artikel kritisiert, dass das BCI-Siegel nicht ausreichend vor Umweltzerstörung schützt und dass große Modekonzerne wie Zara und H&M damit indirekt an der Abholzung des brasilianischen Regenwaldes beteiligt sindcosh.eco.

Better Cotton Initiative Bewertung durch Labelchecker.de

Ziel und Hintergrund

  • Die BCI wurde 2009 gegründet, um Umwelt- und Arbeitsbedingungen in der Baumwollproduktion zu verbessern.
  • Sie ist eine Multi-Stakeholder-Initiative mit etwa 900 Mitgliedern, darunter Unternehmen wie H&M, adidas, IKEA und NGOs wie WWF und Oxfam.
  • 12 % der globalen Baumwollproduktion sind BCI-zertifiziert.

Bewertung der BCI

  • Umweltstandards: BCI-Baumwolle ist besser als konventionelle, aber kein Bio-Landbau. Genmanipuliertes Saatgut ist erlaubt.
  • Soziale Standards: Keine Forderung nach existenzsichernden Löhnen oder aktiver Förderung von Gewerkschaftsrechten.
  • Transparenz und Glaubwürdigkeit: Die Struktur ist öffentlich, aber Zertifizierungsberichte sind nicht zugänglich. Audits werden von unabhängigen Stellen durchgeführt, aber die Rückverfolgung ist nur teilweise möglich.

Kritikpunkte

  • Label am Endprodukt: Das BCI-Siegel sagt nichts über den tatsächlichen Anteil an zertifizierter Baumwolle im Produkt aus.
  • Fehlende Ambitionen: Keine ausreichenden Ziele für fairen Handel oder ökologischen Landbau.
  • Ökologische Mängel: Kein Verbot aller hochgefährlichen Pestizide, keine strikten Vorgaben zur Reduzierung von Treibhausgasen oder nicht-erneuerbaren Energien.

Fazit Die BCI stellt eine Verbesserung dar, aber es gibt erhebliche Lücken in sozialen und ökologischen Standards. Die Glaubwürdigkeit wird als mittelmäßig eingestuft, da wichtige Aspekte wie faire Löhne und vollständige Transparenz fehlen.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner