Wie nachhaltig ist HUGO BOSS?
HUGO BOSS war sogar mal im Prüfprozess für den Grünen Knopf. Leider können wir davon in dem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht nicht mehr viel erkennen: sehr viele Allgemeinplätze, Selbstauflagen, selbst erstellte Kriterien, die selbst kontrolliert werden, und Versprechen für die Zukunft. Dennoch gibt es einige innovative Ansätze, aber in der Summe ist bei einem FutureScore von 38 noch sehr viel Luft nach oben – damit liegt HUGO BOSS im Mittelfeld. [v4]
Wo produziert HUGO BOSS?
- in 35 Ländern, darunter zum Beispiel Bangladesch, Vietnam, Sri Lanka und die Türkei
- HUGO BOSS ist Mitglied im Bündnis für nachhaltige Textilien und in der Fair Labor Association.
FutureScore: 2 von 4
Wie transparent ist die Lieferkette von HUGO BOSS?
- FEMNET kritisiert, dass lediglich 3 % der Kontrollen in den Fabriken unangekündigt sind.
- Hugo Boss gibt keine Informationen über existenzsichernde Löhne. Lediglich eine Pauschalaussage: „Man plane in einigen Ländern Pilotprojekte.“
Im Reviewbericht 2023 (Bündnis für nachhaltige Textilien) wurden selbst gesteckte Ziele, wie etwa sich für existenzsichernde Löhne einzusetzen, erreicht. (Quelle) [0,5] - Es gibt keine Vorwürfe bezüglich Kinderarbeit und gegen den Code of Conduct [1]
FutureScore: 2 von 4 | HUGO BOSS ist nicht besonders transparent
Welche Materialien verwendet HUGO BOSS?
- Das Unternehmen gibt an, 60 % nachhaltige Materialien einzusetzen. Kritikpunkt: Alle Materialien unterliegen nur eigenen Kriterien. Es gibt keine unabhängigen Siegel (Eigensiegel).
- Immerhin: Man setzt auf regenerative Landwirtschaft
- Positiv ist außerdem zu erwähnen, dass lediglich 22 % synthetische Fasern in der Kollektion sind. Bis 2030 will Hugo Boss den Anteil von Polyester und Polyamid auf 0 setzen.
- Dazu kommen: Baumwolle, Wolle, künstliche Zellulosefasern, Gummi, Leder und Leinen
FutureScore: 1,5 von 6 | Positiv ist das Ziel, plastikfrei zu werden. Bei allen anderen Materialien behauptet HUGO BOSS zwar, nachhaltig zu sein, bleibt aber vage.
Ist HUGO BOSS Fast Fashion?
- Nein! 4 Kollektionen pro Jahr bringt HUGO BOSS pro Jahr auf den Markt.
FutureScore: 2 von 2 Punkten
Wie ökologisch produziert HUGO BOSS?
- Der Strom stammt aktuell zu 60 % aus erneuerbaren Quellen.
- HUGO BOSS zählt zu den Unterzeichnern des ZDHC-Abkommens (ehemals Greenpeace Detox) [1]
- Beim Chemikalienmanagement kommt HUGO BOSS nur schleppend voran. So wurde im Review-Bericht (Bündnis für nachhaltige Textilien) das selbst gesteckte Ziel, dass alle Lieferanten mit hohen Umweltauswirkungen ein gültiges Umweltaudit-Ergebnis von „zufriedenstellend“ oder besser haben, nicht erreicht. Ebenso wurden Ziele zur CO₂-Reduktion und des Umweltschutzes verfehlt.
- Es gibt ein Programm, das Restbestände aus alten Kollektionen in neuen Produkten wiederverwertet. [1]
- Auch hier bleibt HUGO BOSS schwammig. Zitat: „Ende 2023 erfüllten 66 % der Lieferanten mit hohen Umweltauswirkungen die von HUGO BOSS definierten Umweltanforderungen.“
- Dennoch können wir hier ein nennenswertes Engagement erkennen.
FutureScore: 1,5 von 3 | Das Unternehmen spricht zu viel von Zielen und zu wenig von tatsächlich Erreichtem.
Sind die Produkte von HUGO BOSS reparierbar und kreislauffähig?
- Aktuell (2023) sind 33 % der Kollektion kreislauffähig. Bis 2030 sollen 80 % der Kollektion kreislauffähig sein.
FutureScore: 1 von 2
Engagiert sich HUGO BOSS ökologisch und sozial?
- Im Rahmen der HUGO BOSS Stiftung engagiert sich das Unternehmen sozial (Schulen und Einrichtungen mit UNICEF) und ökologisch (z. B. Wiederherstellung von Korallenriffen).
FutureScore: 1 von 1
Nachhaltigere Alternativen zu HUGO BOSS
Quellen:
Wie wir unseren FutureScore ermitteln, kannst Du hier im Detail nachlesen.