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Nestlé

FutureScore
31%

zunehmend mehr Papierverpackungen

Ausbau regenerativer Landwirtschaft

Coffee Plan und Cocoa Plan sind intransparent und ernten Kritik

nicht geklärter Verdacht auf Kinderarbeit (Dezember 24)

Kaum Tierwohl und kein Bio

Gesamtverpackungsmenge wird kaum weniger.

Wie nachhaltig ist Nestlé?

Nestlé erzielt erste Fortschritte auf seinem Weg zur Grünen Null. Einige der Maßnahmen sind positiv zu erwähnen – andere werden allerdings durch Vorwürfe von Umweltorganisationen überschattet und gehen in Richtung Greenwashing. Nestlé spricht zwar von „nachhaltigem Anbau“, liefert aber mehr Bilder mit fröhlichen Menschen, als echte Transparenz. Ein FutureScore von 31 ist kein guter Wert und liegt nur knapp über der Grenze zu LOW. [Stand 2024]

Verpackung und Foodwaste

2 von 6
33%
  • Verpackung: Nestlé hat in den vergangenen Jahren nach eigenen Angaben 10,3 % der Kunststoffverpackungen durch nachhaltige Alternativen ersetzt und gibt selbst an, die Gesamtverpackungsmenge um 23 % reduziert zu haben. Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert das und hält diese Zahlen für unrealistisch. So blieb die Verpackungsmenge zwischen 2018 und 2022 gleich. (Quelle: Deutsche Umwelthilfe) [1]
  • Es gibt zwar Pilotprojekte in der Schweiz für Nachfüllsysteme. Diese laufen seit 2018. Eine flächendeckende Einführung können wir nicht erkennen. Auch eine klare Stellungnahme zu einer Mehrwegquote gibt es nicht. [0]
  • Nestlé hat eine Strategie gegen Foodwaste. So unterstützt der Konzern den Food Loss & Waste Accounting and Reporting Standard. Nestlé Deutschland gibt an, dass 96 % weniger Foodwaste in der Produktion anfallen. Ferner liefert Nestlé Deutschland überschüssige Lebensmittel an Hilfsorganisationen wie die Tafel. [1]

Auch wenn der Ersatz von Einwegplastik durch andere Einwegprodukte nicht der Königsweg ist, sehen wir das Engagement dennoch positiv.

Rohstoffe und Lieferkette

3 von 14
21%
  • Der Anteil von Fairtrade liegt bei 0. Zwar hat Nestlé seine Eigensiegel und Programme, die fairen Handel unterstützen sollen, da diese aber nur intern kontrolliert werden, werten wir diese nicht. [0]
  • Nestlé nutzt Bio-Rohstoffe nur sehr vereinzelt in einigen wenigen Produktsparten. So gibt es bei Babynahrung NaturNes Bio und eine Nescafé Bio Variante ebenso wie Nesquick Bio. Die Tiernahrungsmarke Purina Beyond enthält auch einige Bioprodukte. Gemessen am Gesamtsortiment macht das einen sehr geringen Anteil aus. Zwar setzt sich Nestlé für regenerative Landwirtschaft ein (20 %). Das ist zwar besser als konventionelle Landwirtschaft. Trotzdem sehen wir das kritisch, da es keine verbindliche Definition davon gibt, ebensowenig wie Kontrollen. [0,5]
  • Tierwohl: Nestlé setzt Maßnahmen für mehr Tierschutz um [0,5].
    • Eier: Nestlé verwendet fast ausschließlich Eier aus Bodenhaltung. Nestlé betont stolz, auf Eier aus Käfighaltung zu verzichten. In der EU ist Käfighaltung allerdings seit 2012 verboten. Damit die Bodenhaltung die schlechteste legale Haltungsform. [0]
    • Milch und Fleisch: Nesté setzt auf das QS Prüfzeichen, das Standards und Rückverfolgbarkeit überprüfen soll, steht aber in der Kritik.
  • Es gibt keine Strategie, tierische Produkte gänzlich zu ersetzen. Vegane Versionen von bekannten Marken, wie etwa KitKat wurden wieder eingestellt. [0]
  • Nestlé verwendet ausschließlich RSPO-zertifiziertes Palmöl [1]. Wir sehen den RSPO, genau wie viele NGOs und Umweltverbände, kritisch, halten es aber trotzdem für besser als eine völlig unkontrollierte Beschaffung. Bemühungen, Palmöl durch nachhaltige Alternativen oder BIO-Palmöl zu ersetzen, gibt es nicht. [0]
  • Fairness/Arbeitsbedingungen: Die Zulieferer werden öffentlich und transparent aufgelistet. [1] Eine unabhängige Kontrollinstanz gibt es nicht.
    Nestlé setzt auf seine eigenen Nachhaltigkeitsinitiativen, wie den Cocoa Plan oder den Café Plan, der eine faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen gewährleisten soll. Es gibt aber immer wieder Kritik, dass genau das nicht eingehalten wird. So klagen Kakaobauern, dass Nestlé weniger als die Produktionskosten zahlt. Beim Coffee Plan sieht es nicht anders aus (Quelle: publiceye.ch und Infosperber.ch). Erst im Juni 2025 sprach Public Eye nach Recherchen von „moderner Sklaverei“
  • Kinderarbeit: Nestlé setzt sich nach eigenen Angaben seit der Anklage wegen Kinderarbeit im Jahr 2004 gegen Kinderarbeit ein. Belege dafür gibt es nicht. Vorwürfe dagegen schon: Erst im Dezember 2024 deckte das China Labor Watch auf, dass auf Kaffeefarmen in der chinesischen Provinz Yunnan Kinderarbeit stattfindet.

Es gibt Bemühungen um mehr Transparenz, aber diese sind als Versprechungen verpackt. Wir vermissen hier Transparenz und echtes Engagement.

Ressourcen, Pestizide und Dünger

4,5 von 9
50%
  • Wir konnten in keiner der Verantwortungsvorschriften an Zulieferer ein Verbot der umweltschädlichsten Pestizide und Dünger finden. [0] Hervorheben möchten wir aber, dass Nestlé im Bereich regenerative Landwirtschaft Fortschritte macht, wo zwar der Einsatz von Pestiziden und Düngern eingedämmt wird, aber mit nur geringer Transparenz kommuniziert wird. [1]
  • 93,5 % der Rohstoffe der primären Lieferkette stammen aus entwaldungsfreien Gebieten [1]
  • 63,7 % des Stroms in den eigenen Werken stammen aus erneuerbaren Quellen [1]
  • Wasserverbrauch: Nestlé reduziert den Wasserverbrauch stetig. 2023 wurden in den Fabriken 3 Mio. Kubikmeter Wasser eingespart (2022 waren es nur 2,38). Das trifft ausschließlich auf den Wasserverbrauch in den Fabriken zu und nicht auf das Wassergeschäft von Nestlé. Es ist hier schwer zu trennen, aber Kritik am Wassergeschäft spielt in diesem Punkt keine Rolle. Seit 2002 wurde der Wasserverbrauch insgesamt um 27 % gesenkt. [1]
  • CO₂-Reduktion: Nestlé ergreift verschiedene Maßnahmen zur CO₂-Reduktion. Seit 2018 wurden 11,89 % CO₂ eingespart [0,5]. Das selbst gesteckte Ziel, bis 2025 20 % einsparen zu wollen, ist damit noch ein ganzes Stück entfernt.

Gerade die fehlende Blacklist zu Pestiziden und Dünger wiegt hier schwer. Im Wassergeschäft gibt es immer wieder Vorfälle über Verunreinigungen.

Engagiert sich Nestlé für soziale und ökologische Projekte?

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0%
  • Wir konnten kein ökologisches und soziales Engagement finden, das über die eigenen Produktinitiativen (z. B. Cocoa Plan oder Cafe Plan) und die Maßnahmen innerhalb der Lieferkette (z. B. Aufforstung in Palmölregionen) hinausgeht.

Diese Marken gehören zu Nestlé

  • Acqua Panna
  • ADVENTUROS™
  • AFTER EIGHT®
  • BEBA Folgemilch
  • BEBACARE
  • Caramac
  • CARO
  • CHOCOCINO®
  • CINI MINIS
  • CLUSTERS
  • COOKIE CRISP
  • CRUNCH
  • DentaLife®
  • Nestlé Nescafé
  • CHOCO CROSSIES®
  • FELIX®
  • GARDEN GOURMET
  • GOURMET™
  • Impact
  • KITKAT®
  • LINDE’S®
  • LION CEREALS
  • LION®
  • Maggi
  • NESPRESSO
  • NESQUIK®
  • Nestlé Cheerios
  • Nestlé Cornflakes
  • FITNESS
  • OPTIFAST®
  • PRO PLAN®
  • PURINA ONE®
  • ROLO®
  • S.PELLEGRINO
  • SANBITTÈR
  • SANPELLEGRINO
  • SPECIAL T
  • ThickenUP Clear
  • Thomy
  • Trix®
  • Nescafé® Dolce Gusto®
  • CHOCLAIT CHIPS®
  • YES® Torty

Quellen: https://www.nestle.de/verantwortung/wasser ; https://www.nestle.com/sites/default/files/2025-02/creating-shared-value-nestle-2024.pdf
Footage Zusammenfassung Kritik

Wie wir unseren FutureScore ermitteln, kannst Du hier im Detail nachlesen.

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