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Blacklist Pestizide

  • oliver.schrage 

Wir bewerten die öffentliche Blacklist der Lebensmittelkonzerne, ob diese die 5 schädlichsten Pestizide und Dünger beinhalten.

🚫 Bedenklichste Pestizide

1. Neonikotinoide (Insektizide)

  • Beispiele: Imidacloprid, Clothianidin, Thiamethoxam
  • Problem: hochgiftig für Bienen und andere Bestäuber, langfristig im Boden und Wasser stabil.
  • Status: in der EU stark eingeschränkt/teilweise verboten, weltweit aber noch im Einsatz.

2. Organophosphate (Insektizide)

  • Beispiele: Chlorpyrifos, Diazinon
  • Problem: neurotoxisch, gefährlich für Landarbeiter, Rückstände in Lebensmitteln.
  • Status: viele Stoffe inzwischen verboten (z. B. Chlorpyrifos in der EU seit 2020).

3. Paraquat (Herbizid)

  • Extrem giftig, kann bei Hautkontakt oder Einatmen tödlich wirken.
  • Status: EU-Verbot seit 2007, aber in vielen Entwicklungsländern noch verbreitet.

4. Glyphosat (Herbizid)

  • Meistverwendetes Herbizid weltweit.
  • Problem: umstritten wegen möglicher Krebsrisiken, Auswirkungen auf Bodenmikroben und Biodiversität.
  • Status: EU-Zulassung aktuell bis 2033 verlängert, aber stark umkämpft.

5. DDT & persistente Pestizide

  • Klassische Organochlorverbindungen, extrem langlebig, bioakkumulativ.
  • Status: in den meisten Ländern verboten, aber Rückstände sind weltweit noch messbar.

🚫 Bedenklichste Dünger

1. Stickstoffdünger (Ammoniumnitrat, Harnstoff)

  • Problem: Überdüngung → Nitrat im Grundwasser, Bildung von Lachgas (N₂O), einem extrem starken Treibhausgas (300x stärker als CO₂).
  • Landwirtschaft ist global die Hauptquelle für Lachgas-Emissionen.

2. Phosphatdünger

  • Problem: Ressourcen sind endlich (Peak Phosphor wird in den nächsten 50–100 Jahren erwartet).
  • Überdüngung führt zu Eutrophierung von Gewässern (Algenblüten, Sauerstoffmangel, Fischsterben).
  • Teilweise mit Schwermetallen (z. B. Cadmium) belastet.

3. Kalidünger (Kaliumchlorid)

  • Weniger toxisch, aber hoher Energieverbrauch bei der Förderung.
  • Bei Überdüngung → Bodendegradation, Versalzung.

📊 Zusammengefasst

  • Pestizide mit höchster Problematik:
    • Neonikotinoide (Biodiversität),
    • Organophosphate & Paraquat (Gesundheitsrisiken),
    • Glyphosat (umstritten, Massenwirkung).
  • Dünger mit höchster Problematik:
    • Stickstoffdünger (Klimagas + Grundwasserbelastung),
    • Phosphatdünger (Endlichkeit + Eutrophierung).

Für alle Stoffe gibt es bereits nachhaltige Alternativen

🚫→✅ Alternativen für die bedenklichsten Pestizide

1. Neonikotinoide (Bienenkiller-Insektizide)

  • ❌ Problem: hochgiftig für Bestäuber, im Boden langlebig.
  • ✅ Alternativen:
    • Biologische Schädlingsbekämpfung: Nützlinge wie Marienkäfer, Schlupfwespen.
    • Mikrobielle Mittel: Bacillus thuringiensis (Bt), entomopathogene Pilze.
    • Züchtung resistenter Sorten.
    • Mechanische Methoden (Netze, Fruchtfolgen).

2. Organophosphate (z. B. Chlorpyrifos – neurotoxisch)

  • ❌ Problem: schädlich für Landarbeiter, Rückstände im Essen.
  • ✅ Alternativen:
    • Biopestizide wie Neemöl, Pyrethrine (aus Chrysanthemen).
    • Pheromonfallen zur Schädlingsverwirrung.
    • IPM (Integrated Pest Management) – Kombination aus Überwachung + gezieltem Einsatz.

3. Paraquat (hochgiftiges Herbizid)

  • ❌ Problem: extrem toxisch, keine Gegengifte.
  • ✅ Alternativen:
    • Mechanische Unkrautbekämpfung (Hackroboter, Lasertechnik, Mulchen).
    • Bodenbedeckung / Cover Crops gegen Unkrautdruck.
    • Weniger toxische Herbizide (z. B. Pelargonsäure – biologisch abbaubar).

4. Glyphosat (Massenherbizid)

  • ❌ Problem: umstritten wegen Krebsrisiko, Biodiversitätsschäden.
  • ✅ Alternativen:
    • Mechanische Verfahren (Pflug, Striegel, Roboter).
    • Thermische Methoden (Heißwasser, Infrarot, elektrische Unkrautbekämpfung).
    • Agroökologische Systeme: Untersaaten, Mischkulturen.

🚫→✅ Alternativen für die bedenklichsten Dünger

1. Stickstoffdünger (Ammoniumnitrat, Harnstoff)

  • ❌ Problem: Nitratauswaschung, Lachgas-Emissionen.
  • ✅ Alternativen:
    • Präzisionslandwirtschaft (GPS-gesteuerte Düngung, Sensorsysteme).
    • Organische Dünger: Mist, Kompost, Biogas-Gärreste.
    • Leguminosen (Klee, Bohnen, Lupinen) für natürliche Stickstofffixierung.
    • Inhibitoren (Nitrifikationshemmer) zur Reduktion von Lachgas.

2. Phosphatdünger

  • ❌ Problem: endliche Ressource, Eutrophierung, Schwermetalle.
  • ✅ Alternativen:
    • Phosphor-Recycling aus Klärschlamm, Gülle, Lebensmittelresten.
    • Mykorrhiza-Pilze zur besseren Aufnahme im Boden.
    • Züchtung phosphoreffizienter Pflanzen.

3. Kalidünger (Kaliumchlorid)

  • ❌ Problem: energieintensiv, kann Boden versalzen.
  • ✅ Alternativen:
    • Holzasche, Gesteinsmehl als natürliche Kaliquellen.
    • Kreislaufwirtschaft (Kali aus Bioabfällen zurückgewinnen).
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