Hier haben wir Artikel, die wir für unsere Bewertung des FutureScores von Nestlé zu Grunde gelegt haben zusammengefasst:
Nescafés „verantwortungsvolle“ Kaffeebeschaffung unter der Lupe
- Nestlés Versprechen: Der Lebensmittelriese Nestlé, zu dem Nescafé gehört, hat angekündigt, ab 2025 ausschließlich „verantwortungsvoll“ beschafften Kaffee zu verkaufen. Dieses Ziel ist Teil des 2010 eingeführten Nescafé Plans, der darauf abzielt, das Leben von Hunderttausenden Kaffeebäuerinnen und -bauern weltweit zu verbessern.
- Kritische Untersuchung: Ein Bericht der Schweizer NGO Public Eye vom Juni 2024 wirft jedoch ein kritisches Licht auf dieses Programm. Die Untersuchung in Brasilien und Mexiko ergab, dass viele Kaffeebäuerinnen und -bauern trotz Teilnahme am Nescafé Plan weiterhin in Armut leben und Schwierigkeiten haben, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
- Mängel im Zertifizierungssystem: Der Bericht hebt hervor, dass Nestlé für seine Nachhaltigkeitsgarantie auf die 4C-Zertifizierung setzt. Allerdings gehen deren Anforderungen kaum über gesetzliche Vorschriften hinaus, bieten minimale Aufpreise für die Produzenten und weisen mangelnde Transparenz sowie schwache Durchsetzung auf. Infosperber
- Reaktion von Nestlé: Nestlé betont, dass der Nescafé Plan mehrere Komponenten umfasst, darunter verantwortungsvolle Beschaffung. Das Unternehmen arbeitet täglich mit Kaffeebäuerinnen und -bauern zusammen, um einen verantwortungsvollen Kaffeeanbau sowie eine sozial und wirtschaftlich integrative Produktion zu gewährleisten. nestle.ch
- Forderung nach Verbesserungen: Die Untersuchung von Public Eye unterstreicht die Notwendigkeit, die Bedingungen für Kaffeebäuerinnen und -bauern zu verbessern, um sicherzustellen, dass Nachhaltigkeitsprogramme wie der Nescafé Plan tatsächlich positive Auswirkungen auf deren Lebensstandard haben.
Kritik an Schokoladenriesen: Nestlé, Ferrero und Mondelez im Fokus (Quelle: infosperber.ch)
- Ethik-Bewertung von Schokoladenmarken: Die britische Konsumentenorganisation Ethical Consumer hat 82 Schokoladenmarken hinsichtlich ihrer ethischen Praktiken untersucht. Nur 17 dieser Marken erreichten einen ausreichenden „Ethiscore“.
- Schlechte Noten für große Hersteller: Unternehmen wie Mars, Nestlé, Mondelez, Ferrero und Lindt erhielten in dieser Bewertung negative Ergebnisse. Kritisiert wurden unter anderem die Verwendung von Palmöl, der Einsatz von Plastik, fehlende existenzsichernde Einkommen für Produzenten, Kinderarbeit in der Lieferkette und Abholzung von Wäldern für neue Anbauflächen.
- Unzureichende Nachhaltigkeitsprogramme: Obwohl viele große Hersteller eigene Nachhaltigkeitsinitiativen haben, decken diese oft nur einen Teil ihrer Lieferanten ab. Zudem zeigen Berichte, dass selbst auf zertifizierten Farmen problematische Zustände herrschen können.
- Empfehlungen für Verbraucher: Ethical Consumer empfiehlt den Kauf von Schokolade, die im Anbauland verarbeitet wurde, sowie Produkten mit Fairtrade- oder Rainforest Alliance-Siegel. Marken wie Tony’s Chocolonely, Divine und Chocolat Madagascar werden positiv hervorgehoben.
- Anhaltende Probleme im Kakaoanbau: Trotz jahrzehntelanger Bemühungen sind Armut, Kinderarbeit und illegale Abholzung im Kakaoanbau weiterhin weit verbreitet. Viele Kakaobauern und -bäuerinnen leben an der Armutsgrenze und können sich das Endprodukt ihrer Arbeit, Schokolade, oft nicht leisten.
Öko-Test: Nesquik-Kakaopulver fällt mit „ungenügend“ durch (Quelle: stern.de)
- Hoher Zuckergehalt: Das Kakaopulver von Nesquik besteht zu über 80 Prozent aus Zucker, was den höchsten Wert im Test darstellt. Öko-Test
- Mineralölrückstände: In dem Produkt wurden bedenkliche Mengen an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH) nachgewiesen. Öko-Test
- Irreführende Werbung: Trotz des hohen Zuckeranteils bewirbt Nestlé das Produkt als Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung, was von Öko-Test als problematisch eingestuft wird. Öko-Test
- Kakaogehalt: Der Anteil an fettarmem Kakao im Nesquik-Pulver liegt bei 23 Prozent. nesquik.de
- Empfehlung: Verbraucher sollten beim Kauf von Kakaopulver auf Produkte mit höherem Kakaoanteil und weniger Zucker achten, um eine gesündere Wahl zu treffen.
Nestlé erneut wegen Kinderarbeit im Kakaoanbau verklagt (Quelle: humanrights.ch)
- Anklage in den USA: Im Februar 2021 reichten acht ehemalige Kindersklaven aus Mali Klage gegen Nestlé und weitere Schokoladenhersteller ein. Sie werfen den Unternehmen vor, ihre Versklavung auf Kakaoplantagen in der Elfenbeinküste wissentlich unterstützt zu haben. de.wikipedia.org
- Vorwürfe der Ausbeutung: Die Kläger berichten, als Kinder entführt und unter extremen Bedingungen zur Arbeit auf Kakaoplantagen gezwungen worden zu sein, ohne Bezahlung und unter Gewaltandrohung. de.wikipedia.org
- Frühere Klagen: Bereits 2005 wurden ähnliche Klagen gegen Nestlé eingereicht, die jedoch 2010 abgewiesen wurden. Ein Berufungsgericht hob diese Entscheidung später auf, aber der Oberste Gerichtshof lehnte 2016 eine weitere Berufung ab. de.wikipedia.org
- Nestlés Stellungnahme: Nestlé betont, dass das Unternehmen keine Zwangsarbeit duldet und Programme zur Verbesserung der Bedingungen im Kakaoanbau unterstützt. de.wikipedia.org
- Anhaltende Kritik: Trotz Bemühungen zur Bekämpfung von Kinderarbeit im Kakaoanbau bleibt die Problematik bestehen, und Unternehmen wie Nestlé stehen weiterhin unter Beobachtung von Menschenrechtsorganisationen. de.wikipedia.org
Nestlé und Kinderarbeit (Quelle wsj.com)
- In den letzten Jahren ist Nestlé erneut wegen Arbeitspraktiken in seiner Lieferkette in die Kritik geraten. Ein Bericht der gemeinnützigen Organisation China Labor Watch vom Dezember 2024 deckte auf, dass auf Kaffeefarmen in der chinesischen Provinz Yunnan Kinderarbeit und übermäßige Arbeitszeiten vorkommen.
- Diese Praktiken verstoßen gegen die Nachhaltigkeitsstandards von Nestlé, da es an direkten vertraglichen Beziehungen zwischen dem Unternehmen, zertifizierten Plantagen und kleinen, nicht zertifizierten Farmen mangelt.
- Nestlé hat daraufhin angekündigt, die Lieferkette zu überprüfen und bei Bedarf Korrekturmaßnahmen zu ergreifen. Ein Sprecher betonte, dass alle Lieferanten die lokalen Gesetze, internationalen Standards und geltenden Vorschriften vollständig einhalten müssen.
- Diese Enthüllungen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen große Unternehmen mit umfangreichen Lieferketten in Entwicklungsländern wie China gegenüberstehen. Sie unterstreichen die Notwendigkeit strengerer Kontrollen und transparenterer Beziehungen zu Lieferanten, um sicherzustellen, dass ethische Standards eingehalten werden.