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ZDHC steht für Zero Discharge of Hazardous Chemicals und ist eine internationale Initiative, die sich für den Ausstieg aus gefährlichen Chemikalien in der Textil-, Leder- und Schuhproduktion einsetzt. Das Ziel: Keine schädlichen Chemikalien mehr in Abwasser, Luft oder Produkte gelangen zu lassen – vom Färben der Stoffe bis zur Endverarbeitung.

Wie funktioniert ZDHC?

Die Initiative wurde 2011 von großen Modemarken gegründet und hat inzwischen ein breites Netzwerk aus Marken, Herstellern, Chemikalienlieferanten und NGOs. Ihr Herzstück ist ein einheitliches Chemikalienmanagement-System für die gesamte Lieferkette:

  1. ZDHC Manufacturing Restricted Substances List (MRSL)
    Diese Liste definiert, welche Chemikalien gar nicht in der Produktion eingesetzt werden dürfen – weder absichtlich noch als Verunreinigung.
  2. Wastewater Guidelines
    Sie legen Grenzwerte fest, welche Stoffe in welchem Umfang im Abwasser vorkommen dürfen. Ziel ist eine schrittweise Reduzierung bis hin zur vollständigen Eliminierung gefährlicher Substanzen.
  3. ZDHC Gateway
    Eine digitale Plattform, auf der Hersteller geprüfte, konforme Chemikalien finden können.
  4. Schulung & Zertifizierung
    ZDHC bietet Trainings, damit Fabriken ihre Prozesse sicherer und umweltfreundlicher gestalten können.

Warum ist ZDHC wichtig?

  • Umwelt- und Gesundheitsschutz: Viele Textilchemikalien sind giftig, krebserregend oder hormonell wirksam. ZDHC sorgt dafür, dass sie gar nicht erst in die Umwelt gelangen.
  • Harmonisierung der Standards: Anstatt dass jede Marke eigene Regeln aufstellt, gibt es mit ZDHC eine einheitliche, globale Richtlinie.
  • Lieferkettengesetz & Transparenz: Unternehmen können über ZDHC besser nachweisen, dass sie gesetzliche und freiwillige Umweltstandards einhalten.

Fazit:
ZDHC ist ein wichtiger Schritt, um die Textilindustrie sauberer, sicherer und verantwortungsvoller zu machen. Durch klare Vorgaben, Trainings und digitale Tools können Chemikalienrisiken drastisch reduziert werden – mit positiven Effekten für Umwelt, Arbeiterinnen und Verbraucherinnen.

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