Regenerative Landwirtschaft bedeutet, dass Böden, Wasserkreisläufe, Vegetation und Produktivität kontinuierlich besser werden, statt nur gleich zu bleiben. Der Begriff ist aber, anders als „Bio“, nicht geschützt, und das bietet Unternehmen Interpretationsspielraum. Große Lebensmittelkonzerne verwässern das Prinzip und sind nicht sonderlich transparent. Der Vorwurf des Greenwashings liegt damit im Raum. Weltweit werden aktuell 1 Mio. Hektar von zertifizierten Betrieben regenerativ bewirtschaftet.
🌱 Grundprinzipien der regenerativen Landwirtschaft
Regenerative Landwirtschaft umfasst u. a.:
- Bodenaufbau (Humus, organische Substanz)
- reduzierte Bodenbearbeitung/Agroforst/Fruchtfolgen
- weniger synthetische Inputs, mehr Kreislaufwirtschaft
- Weidemanagement statt Massentierhaltung
🔢 Schätzungen zum Potenzial
- Globales Ernährungsniveau gesichert
Metastudien (z. B. IPCC, FAO, Rodale Institute) zeigen: Mit regenerativen/bio-ähnlichen Methoden könnten theoretisch 70–100 % der heutigen Kalorienproduktion gedeckt werden – wenn Flächen effizient genutzt, Food Waste reduziert und Ernährung leicht angepasst wird (z. B. weniger Futtermittel für Tiere, weniger Fleisch). - Ohne Änderungen in Konsum & Verschwendung
Wegen meist geringerer Erträge (im Schnitt 10–30 % niedriger als konventionell, abhängig von Kultur & Region) könnten bei rein regenerativen Methoden realistisch ~50–60 % der heutigen Lebensmittelmenge gesichert werden. - Mit reduzierter Tierproduktion & geringerer Verschwendung
Studien zeigen, dass dadurch genügend Flächen frei würden, um nahezu 100 % der globalen Ernährung über regenerative Systeme zu decken – bei gleichzeitig geringeren Emissionen und verbesserter Bodenfruchtbarkeit.
📊 Zusammenfassung in Prozenten
- Heute, ohne Anpassungen: ca. 50–60 % der globalen Lebensmittelproduktion wären mit regenerativer Landwirtschaft möglich. Aber nur, wenn wir 100 % der verfügbaren Flächen entsprechend umgestalten, und das bedeutet: einen massiven Engpass in der Lebensmittelversorgung, sofern wir unseren Ernährungsstil nicht ändern.
- Mit Food-Waste-Reduktion & weniger Futtermittelanbau: ~70–100 % sind realistisch.
Regenerative Landwirtschaft allein könnte die Welt im Status quo nicht voll ernähren, aber in Kombination mit weniger Verschwendung und einer effizienteren Flächennutzung (weniger Tierfütterung, mehr direkte Nahrung für Menschen) wäre eine Vollversorgung machbar.