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Bündnis für nachhaltige Textilien

  • oliver.schrage 

Das Bündnis für nachhaltige Textilien, auch „Textilbündnis“, ist eine deutsche Multi-Stakeholder-Initiative, die 2014 auf Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gegründet wurde.Bündnis für nachhaltige Textillien

Wir stehen dem Textilbündnis mittlerweile kritisch gegenüber. Der Ansatz war gut und wichtig, wird aber zunehmend von Konzerninteressen geleitet. Seit 2025 sind die jährlichen Reviews nicht mehr öffentlich einsehbar, das sehen wir als dramatischen Verlust an Transparenz und Glaubwürdigkeit an.Transparency Deutschland erhebt schwerwiegende Vorwürfe wegen Korruption und ist als Gründungsmitglied ausgetreten. Das sehen wir als weiteres Indiz dafür, dass das Textilbündnis an Bedeutung verliert. Entsprechend lassen wir die Mitgliedschaft nur noch untergeordnet in unseren FutureScore einfließen.


Ziele & Mission

  • Das Bündnis möchte eine soziale, ökologische und korruptionsfreie Textilwirtschaft fördern: Rechte der Beschäftigten sollen geschützt, Umwelt und Klima geschont und Integrität im Handel gestärkt werden.
  • Es orientiert sich an internationalen Standards wie den ILO-Konventionen und den OECD-Leitlinien für Sorgfaltspflichten in Lieferketten.
  • Gemeinsame Arbeitsschwerpunkte sind niedere Löhne, Ressourcenverbrauch, Geschlechtergerechtigkeit und Beschwerdemechanismen.

Struktur & Beteiligte

  • Mitglieder sind u. a. Unternehmen, Verbände, NGO, Gewerkschaften, Standardinstitutionen und die Bundesregierung. Wikipedia
  • Es gibt ein Steuerungskomitee, das aus verschiedenen Stakeholdern gewählt wird und die strategische Ausrichtung festlegt.
  • Transparenz ist zentral: Seit 2020 veröffentlicht das Bündnis eine Liste von rund 8.000 Produktionsstätten weltweit auf der Plattform Open Supply Hub. BMZ

Schwerpunkt-Themen („Fokusthemen“)

Das Bündnis arbeitet in vier Schlüsselbereichen:

  1. Existenzsichernde Löhne & Einkaufspraktiken – z. B. faire Bezahlung entlang der Lieferkette. FEMNET
  2. Kreislaufwirtschaft & Klima – Ressourcen schonen, Umweltbelastung verringern.
  3. Geschlechtergerechtigkeit – Förderung der Gleichstellung in Produktionsländern.
  4. Beschwerdemechanismen & Abhilfe – Betroffene sollen Missstände melden können.

Erfolge & Maßnahmen

  • Seit Gründung wurden rund 160 giftige Chemikalien aus der Textilproduktion verbannt. BMZ
  • Über 12.000 Kleinbauern in Produktionsländern wurden beim Übergang zu Bio-Baumwollproduktion unterstützt.
  • Beschwerdemechanismen für über 160.000 Arbeiter*innen wurden eingeführt, um bessere Arbeitsbedingungen zu gewährleisten.
  • Laut dem BMZ trägt das Bündnis dazu bei, dass Unternehmen ihre Sorgfaltspflichten in der Lieferkette transparenter umsetzen.

Kritik & Herausforderungen

  • Einige zivilgesellschaftliche Akteure betonen, dass das Bündnis stärker in Richtung Wirkung (statt nur auf Berichterstattung) gehen muss. FEMNET
  • Die Umsetzung von Sorgfaltspflichten ist weiterhin anspruchsvoll, insbesondere in komplexen globalen Lieferketten – das Bündnis fordert hier kontinuierlich Verbesserungen.

Bedeutung für Verbraucher*innen

  • Für Käufer*innen bietet das Bündnis eine Orientierung: Mitgliedsunternehmen verpflichten sich zu echten Verbesserungen in sozialen und ökologischen Standards.
  • Das Bündnis treibt Transparenz voran: Verbraucher*innen können Informationen über Produktionsstätten erhalten.
  • Es fungiert als Plattform, auf der Unternehmen, NGOs und Politik gemeinsam an Lösungen arbeiten, anstatt isoliert zu agieren.
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